Die zarte Haut von Babys und Kleinkindern ist besonders empfindlich und deutlich anfälliger für Sonnenbrand als Haut die von Erwachsenen. Daher ist es wichtig, die Kleinen vor der Sonnenstrahlung zu schützen. Doch worauf kommt es beim Sonnenschutz für Babys und Kinder an? In diesem Beitrag erhältst du wertvolle Informationen rund um das Thema Sonnenschutz für Babys und Kleinkinder.
Warum ist Sonnenschutz für Babys und Kinder so wichtig?
Die empfindliche Haut von Babys und Kleinkindern produziert noch nicht genügend Melanin, den Farbstoff, der die Haut vor UV-Strahlung schützt. Die Folge: Sonnenbrand tritt schneller auf und kann schwerwiegende Folgen haben. Neben schmerzhaften Rötungen und Bläschen kann es zu langfristigen Schäden an der Haut kommen, die das Risiko für Hautkrebs erhöhen.
Ab wann kann man bei Babys Sonnencreme verwenden?
In Deutschland empfehlen Experten, Babys erst ab dem 6. Lebensmonat mit Sonnencreme einzucremen. In Ausnahmefällen, zum Beispiel bei starkem Sonnenlicht oder einem Aufenthalt in den Bergen, kann die Creme ab dem 3. Lebensmonat verwendet werden. Generell gilt: Je jünger das Baby, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein.
Worauf sollte man beim Kauf einer Sonnencreme für Babys und Kinder achten?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Sonnencreme für Kinder: mineralische Sonnencremes oder chemische. Der funktionale Unterschied: Mineralische Cremes reflektieren die UV-Strahlen. Chemische Produkte hingegen wandeln die UV-Strahlen in Wärme um. Falls möglich, solltest du eine Sonnencreme mit mineralischen UV-Filtern (idealerweise ohne Nanopartikel) bevorzugen. Diese sind zumeist besser verträglich für die empfindliche Haut von Babys und Kindern. Deren Nachteil: Sie lassen sich zumeist schlechter verteilen und hinterlassen oftmals einen schmierigen, weißen Film.
- Lichtschutzfaktor: Für Babys und Kinder sollte eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor, idealerweise LSF 50+, verwendet werden.
- Breitspektrumschutz: Die Creme sollte sowohl vor UVA– als auch UVB-Strahlung schützen. Dies ist durch ein UVA-Siegel auf der Verpackung gekennzeichnet.
- Wasserfestigkeit: Wenn dein Kind im Wasser spielt, ist eine wasserfeste Sonnencreme wichtig. Achte dennoch darauf, die Creme nach dem Baden oder Schwitzen erneut aufzutragen.
- Inhaltsstoffe: Verwende eine Sonnencreme mit mineralischen UV-Filtern, wenn möglich ohne Nanopartikel. Vermeide hingegen Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern, Parabenen, Duftstoffen und Mikroplastik, da viele dieser chemischen Substanzen im Verdacht stehen, Allergien hervorzurufen, Hautreizungen zu verursachen, hormonell wirksam oder gar krebserregend zu sein. Mehr zu den konkreten kritischen Inhaltsstoffen erfährst du weiter unten.
- Verträglichkeit: Idealerweise testest du die Sonnencreme vor der ersten Anwendung an einer kleinen Hautstelle deines Kindes, um allergische Reaktionen auszuschließen.
Wie verwendet man Sonnencreme bei Babys und Kindern richtig?
Trage die Sonnencreme mindestens 20 Minuten bevor es nach Draußen geht großzügig auf die gesamte Haut deines Kindes auf – einschließlich Gesicht, Ohren, Nacken, Hände und Füße. Vermeide dabei jedoch den Kontakt der Sonnencreme mit Augen, Mund und Schleimhäuten deines Kindes. Trotzdem sollten auch die Lippen geschützt werden, da sie durch intensive Sonnenstrahlung austrocknen oder rissig werden können. Hierzu gibt es spezielle Lippenpflegestifte für Kinder mit UV-Schutz.
Trotz Sonnencreme gilt: Achte darauf, dass dein Kind sich bei starker Sonneneinwirkung möglichst im Schatten aufhält und schütze es zusätzlich durch luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung. Geht es zum Schwimmen oder Plantschen ins kühle Nass? Dann ist anschließend nachcremen angesagt. Abends solltest du die Rückstände der Sonnencreme immer gründlich abwaschen, damit diese nicht unnötig lange auf der Haut deines Kindes verbleiben. Unter warmem Wasser abduschen oder ein kurzes Bad ist hier am besten. Verwende dazu ein mildes Reinigungsprodukt, denn gerade die Sonnencremes mit mineralischen Filtern haften sehr stark auf der Haut.
Welche Inhaltsstoffe sollte eine Sonnencreme für Babys und Kinder nicht enthalten?
- Chemische UV-Filter: Avobenzon, Homosalate, Benzophenon – insbesondere: Benzophenon-3 (Oxybenzon), aber auch: Benzophenon-4 (Sulisobenzon), Benzophenon-5 (Sulibenzon); Octocrylen, Octinoxat u.a.
- Parabene / Konservierungsstoffe: Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben, Butylparaben – Einige Studien deuten darauf hin, dass Parabene hormonell wirken, allergische Reaktionen hervorrufen und das Krebsrisiko erhöhen.
- Nanopartikel: Die in Sonnencremes am häufigsten verwendeten Nanopartikel sind Titandioxid und Zinkoxid. Sie reflektieren UV-Strahlung und schützen die Haut so vor Sonnenbrand und anderen Hautschäden. Weitere gängige Nanopartikel: Siliziumdioxid und Aluminiumoxid. Es gibt Hinweise darauf, dass Nanopartikel in die Haut eindringen und negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten. Man weiß jedoch auch, dass ihre Größe dabei eine Rolle spielt.
- Parfüm und Duftstoffe: Für Babys und Kinder vollkommen unnötig und sie können die empfindliche Haut ebenfalls reizen.
- Mikroplastik: Mikroplastikpartikel belasten die Umwelt und sollten daher generell vermieden werden. Du erkennst sie nicht sicher, jedoch häufig an Bezeichnungen mit “Poly”, wie z.B.: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyurethan (PUR), Polyethylene Glycol (PEG-) (schwer abbaubar ab PEG-50), Polyethylene Terephthalate (PET) u.a. Aber auch Nylon-6 und Nylon-12 sind ein Hinweis auf Mikroplastik. Sicher gehen kannst du bei Bezeichnungen mit “Polymer”, wie z.B. Acrylates Copolymer, Acrylates Crosspolymer
Diese Liste ist noch lange nicht vollständig. Doch wie du siehst, lohnt es sich, die Liste der Inhaltsstoffe vor dem Kauf einer Sonnencreme zu studieren. Dies gilt übrigens für Kindersonnencremes, wie auch für Sonnenpflege bei Erwachsenen. Wir empfehlen dazu eine App zu nutzen, so wie beispielsweise die ToxFoxApp vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.). Damit ersparst du dir die Zeit für ein unfreiwilliges Chemiestudium.
Für alle, die nun ratlos vor dem Drogerieregal stehen, gilt schlussendlich eine bekannte Regel: Jede Sonnencreme ist besser als ein Sonnenbrand.
Weitere Tipps zum Sonnenschutz für Babys und Kinder
- Kleide dein Kind luftig und leicht in schützender Kleidung aus Baumwolle oder Leinen.
- Halte dich mit deinem Kind bevorzugt im Schatten auf.
- Setze deinem Kind eine Käppi oder einen Sonnenhut mit breiter Krempe auf, um Gesicht und Nacken zu schützen.
- Schütze auch die Augen deines Kindes vor UV-Strahlen mit einer geeigneten Sonnenbrille.
- Vermeide die direkte Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr.
- Sorge dafür, dass dein Kind an warmen Tagen ausreichend trinkt, um Dehydration zu vermeiden.
- Achtung: Manchmal ist der UV-Index trotz niedriger Temperaturen hoch. Besondere Vorsicht gilt in den Bergen, in höher gelegenen Regionen, in südlichen Ländern, in Äquatornähe oder am Meer – insbesondere wenn bei starker Sonnenstrahlung ein kühler Wind weht.
Mit diesen Tipps und der richtigen Sonnencreme kannst du dein Kind sicher vor der Sonne schützen und dafür sorgen, dass es die Sonne unbeschwert genießen kann.
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Eure Ansprechperson in der Windelprinz Redaktion ist Stefanie. Die dreifache Mami gründete in 2017 das Onlinemagazin Windelprinz.